Viktor Kempf

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Viktor Kempf

Kontakt

Albert-Ludwigs-UniversitÀt Freiburg
GRK 1956 Kulturtransfer und ‚kulturelle IdentitĂ€t‘
Stadtstraße 5
79104 Freiburg im Breisgau
Deutschland

viktor.kempf[at]grk1956.uni-freiburg.de
Tel.: +49 761 203 98670

 

Projekt

Gelenkter Kulturtransfer? Sowjetische auswĂ€rtige Kulturpolitik gegenĂŒber Deutschland 1918-1928

Die im Dissertationsvorhaben untersuchte Periode wird in der Forschung gemeinhin als BlĂŒtephase der deutsch-russischen Kulturbeziehungen betrachtet. Die sowjetische auswĂ€rtige Kulturpolitik wurde fĂŒr den Untersuchungszeitraum bisher als mehrgleisig, auch als widersprĂŒchlich charakterisiert. WĂ€hrend kommunistische Organisationen – allen voran die Kommunistische Internationale – mit ihrem Streben nach Revolutionsexport Kulturpropaganda betrieben, hĂ€tten staatliche Einrichtungen eine defensive, auf Kooperation zielende VerstĂ€ndigungspolitik verfolgt. Mit dem Projekt wird eine fallspezifische Analyse auswĂ€rtiger Kulturpolitik verfolgt, um vielschichtigere ZusammenhĂ€nge innerhalb des sowjetischen Staatsapparates nachzuzeichnen. Es lassen sich Konfliktlinien zwischen verschiedenen Behörden und Einzelpersonen ausmachen, die in auswĂ€rtige Kulturpolitik involviert waren, jeweils spezifische Partikularinteressen und oftmals divergente Zielsetzungen verfolgten. Hieraus ergeben sich folgende Forschungsfragen: Welche Akteure vertraten welche Interessen mit auswĂ€rtiger Kulturpolitik? Inwiefern war diese durch finanzielle Notwendigkeiten, innersowjetische Entwicklungen oder außenpolitische Motive bedingt?

Der erste Teil der Arbeit gibt einen Überblick ĂŒber Genese, Konsolidierung und Politisierung kulturpolitischer Institutionen, ihre Funktionsweisen und Wechselbeziehungen im LĂ€ngsschnitt. Anschließend werden besagte Wechselbeziehungen an zwei Fallstudien exemplarisch auf der Mikroebene analysiert. Betrachtet werden die „Erste Russische Kunstausstellung“ in Berlin 1922 und die sowjetische Beteiligung an der internationalen Musikmesse „Musik im Leben der Völker“ in Frankfurt a.M. 1927.

Der Arbeit liegen kulturtransfertheoretische Annahmen zugrunde, die in ihrer Anwendung kritisch reflektiert werden sollen.

 

Betreuungsteam:
Prof. Dr. Dietmar Neutatz (Erstbetreuung)
Prof. Dr. Dieter Martin
Prof. Dr. Dirk Kemper [bis 13.3.2022]


Vita

Seit Oktober 2018
Doktorand im Graduiertenkolleg 1956 „Kulturtransfer und ‚kulturelle IdentitĂ€t‘ ‒ Deutsch-russische Kontakte im europĂ€ischen Kontext“ an der Albert-Ludwigs-UniversitĂ€t Freiburg

April bis September 2018
Technischer EinkĂ€ufer bei der NEOPERL GmbH in MĂŒllheim

Januar 2017 bis Januar 2018
Referendar fĂŒr das Gymnasiallehramt in Freiburg

Oktober 2010 bis November 2016
Studium der FÀcher Geschichte und Politik-/ Wirtschaftswissenschaften (Staatsexamen) an der Albert-Ludwigs-UniversitÀt in Freiburg

Abschlussarbeit: „Narrative Diskurse zu transnationalem Landerwerb am Beispiel von Karuturi Global in Äthiopien“


Auslandsaufenthalte

Wintersemester 2012
ERASMUS-Aufenthalt an der Universitat Internacional de Catalunya in Barcelona


VortrÀge und Publikationen

VortrÀge

August 2021
“ʻSoviet ethnodiversity’ – the Soviet representation at the International Music Exhibition in Frankfurt (1927) as an instrument of cultural diplomacy”, ICCEES World Congress 2021, Montreal, Kanada (online)

Januar 2020
“Cultural Diplomacy ʻof Great Propagandistic Value’: The First Russian Art Exhibition in Berlin 1922”, The 8th Euroacademia Global Forum of Critical Studies: Asking Big Questions Again, Venedig, Italien

Juli 2019
„Gelenkter Kulturtransfer? Akteure und Formen sowjetischer auswĂ€rtiger Kulturpolitik gegenĂŒber Deutschland 1920-1933“, 27. Tagung der Jungen Osteuropa-ExpertInnen, Bochum

MĂ€rz 2019
„Kulturpropaganda und auswĂ€rtige Kulturpolitik. Zur Rolle des Staates in den sowjetisch-deutschen Kulturbeziehungen von 1920 bis 1933“, Input-Tagung: „AuswĂ€rtige Kulturpolitik“, RGGU Moskau, Russland

Oktober 2018
„Akteure und Formen sowjetisch-deutscher auswĂ€rtiger Kulturpolitik 1920-1933 in ihrem Stellenwert fĂŒr den gegenseitigen Kulturtransfer“, Kolloquium fĂŒr Neuere und OsteuropĂ€ische Geschichte bei Prof. Dietmar Neutatz, Albert-Ludwigs-UniversitĂ€t Freiburg


Publikationen

„Sowjetkulturen in Deutschland“ – Die sowjetische PrĂ€sentation auf der Internationalen Musikmesse „Musik im Leben der Völker“ in Frankfurt a.M. 1927, in: Natalia Bakshi, Elisabeth CheaurĂ©, Dirk Kemper (Hrsg.): Im Labyrinth der Kulturen. Denkstrukturen, Transferprozesse, Verstehenshorizonte, S. ###–###. [In Begutachtung, erscheint voraussichtlich im MĂ€rz 2022]