Jennifer Grünewald

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Jennifer Grünewald

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Projekt

Das Russlandbild im skandinavischen Kriminalroman – Produktion in Skandinavien und Rezeption im deutschsprachigen Raum

Promotion im Januar 2020 abgeschlossen

„Und die Spur führt nach Moskau“, ist ein Satz, der so oder so ähnlich auf vielen Buchrücken skandinavischer Kriminalromane zu lesen ist. Das Böse dringt in diesen Texten von außen nach Skandinavien ein, um dort das Gesellschaftskonzept des Volksheims zu zerstören – und sein Ursprungsort ist überraschend oft der Osten Europas und Russland. Damit leistet diese auf dem deutschsprachigen Buchmarkt sehr populäre Gattung eine Fremdbeschreibung Russlands, die sowohl in Skandinavien als auch Deutschland breit rezipiert wird.

Gegenstand des Dissertationsprojekts ist die Untersuchung eines trilateralen Kulturtransfers anhand der Darstellung der Russ_innen in skandinavischen Kriminalromanen und der Übersetzung dieser Romane für den deutschsprachigen Buchmarkt. Durch eine Analyse des Russlandbildes in skandinavischen Kriminalromanen über den Zeitraum der letzten fünfzig Jahre sollen nicht nur die Wahrnehmungsfilter zur Konstruktion des Heterostereotyps Russlands, sondern auch die Veränderungen in diesem Heterostereotyp sichtbar gemacht werden. Die Übersetzung der skandinavischen Kriminalromane für den deutschsprachigen Buchmarkt bildet einen weiteren Transfer des Russlandbildes.

Das Projekt fragt nach den Faktoren des Entstehungsprozesses eines Heterostereotyps Russlands und dessen Veränderung im Laufe der Transferkette durch die Anpassung an zwei verschiedene Aufnahmekontexte. Die genaue Untersuchung dieses Transfers und der darin enthaltenen übersetzten Fremdbeschreibung soll die Dynamik von Kulturkontakten, aber auch die Konstruktion von Identität und Alterität beleuchten.

Betreuungsteam:
Prof. Dr. Joachim Grage (Erstbetreuung)
Prof. Dr. Elisabeth Cheauré / Dr. Charlotte Krauß
Prof. Dr. Igor‘ Šajtanov

Vita

Oktober 2015 – September 2018
Doktorandin am IGK 1956 Kulturtransfer und kulturelle Identität

Oktober 2014 – September 2015
Assoziierte Doktorandin am IGK 1956 Kulturtransfer und kulturelle Identität

Oktober 2011 – September 2014
Masterstudium der Skandinavischen Literatur- und Kulturgeschichte an der Universität Freiburg. Titel der Masterarbeit: „Men det er slitsomt å komme under huden på folk“ – Wirkungsmöglichkeiten, Ziele und Grenzen von Vinges und Müllers „Ibsensaga“. Ausgezeichnet mit dem Alumnipreis der Universität Freiburg

August – September 2013
Forschungsaufenthalt am Ibsen Center in Oslo, Norwegen

März-April 2012
Forschungsaufenthalt am Nationaltheater Island

Oktober 2008 ‒ September 2011
Bachelorstudium der Skandinavistik und Philosophie an der Universität Göttingen und der Universität Bergen, Norwegen

Publikationen

Herausgeberin
Sonja Erhardt/Jenifer Grünewald/Natalija Kopča: Transfer und Transformation. Theorie und Praxis deutsch-russischer Kulturtransferforschung. Paderborn: Wilhelm Fink, 2017.

Aufsätze
„Food as a Marker of Social Otherness – Lisbeth Salander’s Eating Habits.” In: Jean Anderson, Carolina Miranda, Barbara Pezzotti (Hg.): Blood on the Table: Essays on Food in International Crime Fiction. Jefferson: McFarland, 2018, S. 87-98.
„Plagiate fremder Identitäten – skandinavische Autofiktionen der Gegenwart und ihre Folgen.“ In: Christine Baron, Charlotte Krauss, Larissa Polubojarinova (Hg.): Die Produktivität des Plagiats. Productivity of Plagiarism. La productivité du plagiat. Berlin [u.a.]: LIT Verlag, 2018 [=Globalizing Fiction. Transdisciplinary perspectives on arts & letters as objects of cultural practice 4], S. 79-100.

Vorträge

2017
„Das Russlandbild im skandinavischen Kriminalroman – Produktion und Rezeption in Skandinavien und Deutschland.“
12. überregionale Doktorandentagung der Skandinavistik, Zürich.

„Das Make-Up des Narrativs. Der Transfer skandinavischer Kriminalromane auf den deutschsprachigen Buchmarkt.“
23. Arbeitstagung der Skandinavistik, Kiel.

2016
“… And The Trace Leads to Moscow – The Unique Signature of Russian Felons and Victims in the Scandinavian Crime Novel of the 1990s.”
Captivating Criminality 3: Crime Fiction, Felony, Fear and Forensics. Bath Spa University, UK.

„Plagiate fremder Identitäten – skandinavische Autofiktionen der Gegenwart und ihre Folgen.“
21st Congress, International Comparative Literature Association (ICLA 2016), Wien.

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