Anastasia Pastuchov
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Promotion im Juli 2021 abgeschlossen
[tab: Projekt]
Ivan Vyrypaevs Dramen im europäischen Kontext
Nach der Aufführung seines Stücks Kislorod in 2002 wurde der aus Irkutsk stammende Autor Ivan Vyrypaev zum Shootingstar des russischen Gegenwartstheaters. Auf diesen Erfolg konnte er auch in Europa anknüpfen, nachdem nicht nur seine bis dato verfassten Stücke erfolgreich auf europäische Bühnen transferiert werden konnten, sondern auch seine eigens für diese Bühnen geschriebenen Texte große Resonanz bei Publikum und Kritikern fanden.
Vyrypaevs Stücke erregen Aufmerksamkeit vor allem durch das ihnen innewohnende, häufig polarisierende Spannungsverhältnis zwischen einem kosmopolitischen Wir und einem ethnozentrischen Ich: Klischeehaftes binäres Denken zeichnet Vyrypaevs Werk ebenso aus wie Reflexionen über den Konstruktcharakter der Identität.
In einem fortwährenden Oszillieren zwischen diesen scheinbar widersprüchlichen Kategorien – wobei dieses Schwanken nicht nur zu einem Markenzeichen von Vyrypaev’s Stücken geworden ist, sondern auch als Quintessenz seiner Selbsterfahrung als international tätiger Autor gelesen werden kann – sucht Vyrypaev nach ästhetischen Mitteln, um sein Publikum für die Automatismen der Wahrnehmung zu sensibilisieren. Seine Stücke sind als Situationen begreifbar, in denen ein Dialog der Zuschauer, ob mit sich selbst (also mit dem „Eigenen“) oder mit dem Stück, den Figuren, dem Autor (also mit dem „Fremden“) initiiert wird.
Diese Dialogsuche steht im Zentrum des Dissertationsprojektes, in dessen Rahmen die Ästhetik in Vyrypaev’s Stücken analysiert und in Anknüpfung darauf die Dynamiken des Kulturtransfers und seine Auswirkungen auf die Kulturproduktion sowie -rezeption erforscht werden sollen.
Betreuungsteam:
Prof. Dr. Elisabeth Cheauré (Erstbetreuung)
Prof. Dr. Dieter Martin
Prof. Dr., Lic. theol. Natal’ja Bakshi
[tab: Vita]
Werdegang
Oktober 2016 – September 2019
Doktorandin im Internationalen Graduiertenkolleg 1956 „Kulturtransfer und ‚kulturelle Identität‘ ‒ Deutsch-russische Kontakte im europäischen Kontext“ an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Oktober 2013 – April 2016
Masterstudiengang Literatur und Medien, Universität Bayreuth
Titel der Abschlussarbeit: „Wege aus der Gegenwart – Temporale Strukturen in Letztes Jahr in Marienbad, Der Spiegel und Lost Highway“
April 2010 – September 2013
Bachelorstudium der Europäischen Literatur und Linguistik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Titel der Abschlussarbeit: „Simulierte Wirklichkeiten und das Verschwinden des Individuums in Jonathan Lethems Chronic City und Viktor Pelewins Generation P“
[tab: Vorträge]
Vortrag
Oktober 2016
Wege aus der Gegenwart: Temporale Konstruktionen in David Lynchs Lost Highway.
Interdisziplinäre Konferenz des DFG-Graduiertenkollegs 1718 „Präsenz und implizites Wissen“: (De-)Konstruktionen von Zeitlichkeit: Optimierung – Wahrnehmung – Erzählung.
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