Nadine Rahner

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Nadine Rahner

Kontakt

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
IGK 1956 Kulturtransfer und ‚kulturelle Identität‘
Stadtstraße 5
79104 Freiburg im Breisgau
Deutschland

nadine.rahner[at]igk1956.uni-freiburg.de
Tel.: +49 761 203 98571

Projekt

Literatur im Kalten Krieg: Transfer und Konstruktion von Autorbildern der russischen Nobelpreisträger für Literatur Pasternak, Šolochov und Solženicyn in der BRD

Mit Pasternak, Šolochov und Solženicyn wurde drei russischen Schriftstellern der Nobelpreis für Literatur verliehen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Pasternak ist der Intelligencija zuzurechnen, Šolochov gilt als ein ‚sowjetischer‘ Schriftsteller und Solženicyn ist einer der viel rezipierten Dissidenten im Westen, vor allem auch in der BRD. Die Verleihung des Nobelpreises in den Jahren 1958 (P), 1965 (Š) und 1970 (S) führte zu einer intensivierten internationalen Wahrnehmung aller drei genannten Autoren und ihrer Werke. Doch wie und zu welchem Zweck wurden ihre Werke transferiert und ihre Autorbilder konstruiert? Hatten diese Autoren durch die Reglementierung in ihrem eigenen literarischen Feld doch kaum die Möglichkeit, sich im nichtsozialistischen Ausland selbst zu inszenieren.

Anhand von

  • Archivmaterial (vornehmlich aus Verlagsbeständen),
  • Paratexten (inkl. Schutzumschläge),
  • literaturkritischen Rezensionen

wird im qualitativen Teil der Arbeit auf der Basis einer für das vorliegende Projekt adaptierten Kulturtransfertheorie Aufschluss über das Selektionsinteresse sowie die Vermittlungs- und Konstruktionsprozesse gegeben. Darüber hinaus werden mögliche Auswirkungen der Nobelpreisverleihungen auf diese Prozesse untersucht. Für die Rekonstruktion des physischen Werktransfers wird der Fokus auf ein Werk je Autor gelegt.

Für den quantitativen Teil der Arbeit werden neben Rezensionen auch weitere literaturkritische Texte sowie die Autoren betreffende Publikationen miteinbezogen um Hoch- und Tiefphasen in der Rezeption nachzuvollziehen und zu kontextualisieren. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich für jeden Autor von der ersten Erscheinung eines Werkes in deutscher Sprache bis zwei Jahre nach der Verleihung des Nobelpreises, um die Auswirkungen der Prämierung abzubilden. Darüber hinaus ermöglicht das Projekt, Einblicke in die kulturelle Identität der jungen Bundesrepublik zu erhalten und das zur damaligen Zeit etablierte Russlandbild zu beschreiben.

 

Betreuungsteam:
Prof. Dr. Elisabeth Cheauré (Erstbetreuung)
Prof. Dr. Dieter Martin
Prof. Dr. Ekaterina Dmitrieva

Vita

Oktober 2017 – Dezember 2020
Doktorandin im IGK 1956 „Kulturtransfer und ‚kulturelle Identität‘ – Deutsch-russische Kontakte im europäischen Kontext“

Oktober 2015 – November 2017
Studium der Literaturwissenschaft international: deutsch-russische Transfers an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Russischen Staatlichen Geisteswissenschaftlichen Universität Moskau mit dem Abschlussziel Master of Arts (Doppelabschluss)

Februar 2016 – Juni 2016
Auslandssemester an der Russischen Staatlichen Geisteswissenschaftlichen Universität Moskau, Russland

April 2015 – Juni 2015
Sprachkurs an der Staatlichen Universität St. Petersburg, Russland

Oktober 2011 – April 2015
Studium der Sprache, Kultur, Translation (Englisch, Italienisch, Russisch) am Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft in Germersheim der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit dem Abschluss Bachelor of Arts

Februar 2013 – Juli/2013
ERASMUS-Auslandssemester an der LUSPIO in Rom, Italien

September 2012
Sprachkurs an der Staatlichen Universität Kursk, Russland

Stipendien
Februar 2012 – Oktober 2017
Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung

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