Natalja Salnikova

Natalja Salnikova

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Kontakt ĂŒber die Koordinatorin

Projekt

Musealisierung kultureller IdentitÀt. Dokumentation und PrÀsentation russlanddeutscher Kulturgeschichte im binationalen Museumskontext

In meinem Promotionsprojekt werden konzeptionelle Grundausrichtungen von Ausstellungen und Museen untersucht, die sich mit der Kulturgeschichte der Russlanddeutschen befassen.

Das museale Interesse an russlanddeutscher Migration hat in den letzten Jahren schrittweise zugenommen. So sind abgesehen vom Museum fĂŒr russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold zahlreiche, zum Teil auch partizipativ erarbeitete Ausstellungen in ganz Deutschland realisiert worden. Auch auf dem GelĂ€nde des ehemaligen Grenzdurchgangslagers Friedland, das heute die einzige Erstaufnahmeeinrichtung fĂŒr SpĂ€taussiedler und ihre Familienangehörigen ist, entsteht zurzeit ein landschaftsarchitektonisch gestalteter Museumspfad, der dieses historische Erbe aufarbeitet.

In Russland wird das (im)materielle Kulturgut der Ethnisch-Deutschen weniger in Form von Ausstellungen als vielmehr in eigens dafĂŒr eingerichteten Museen fĂŒr Völkerkunde und Kulturgeschichte prĂ€sent. Allein die Oblast‘ Omsk und die Region Altaj weisen insgesamt neunzehn solcher Museen oder Kulturzentren auf. Mehr als die HĂ€lfte von ihnen wurde Anfang der 1990er Jahre gegrĂŒndet.

Die Neuorientierung der Museumslandschaft, die heute nach der Inklusion der kulturellen Vielfalt strebt, spiegelt die ortsansÀssigen Bevölkerungsgruppen und ihre Forderung nach Anerkennung bzw. Rehabilitation wider.

Durch die Untersuchung aus binationaler Perspektive werden zum einen wichtige Erkenntnisse ĂŒber die Ausstellungskonzepte der Ethnisch-Deutschen in den jeweiligen LĂ€ndern gewonnen. Zum anderen können anhand der ausgewĂ€hlten materiellen KulturgĂŒter anschließend RĂŒckschlĂŒsse gezogen werden, warum und wie bestimmte Objekte ein historisches Ereignis, eine Tradition oder ein (im)materielles Kulturerbe in der russlanddeutschen Geschichte reprĂ€sentieren.

 

Betreuungsteam:
Jun.-Prof. Dr. Stephan Packard (Erstbetreuung)
Prof. Dr. Dietmar Neutatz
Prof. Dr. Aleksej Ćœerebin

 

Vita
Oktober 2015 – September 2018
Wissenschaftliche Mitarbeiterin/Promotion am Internationalen Graduiertenkolleg 1956 an der
Albert-Ludwigs-UniversitÀt

Februar 2015–September 2015
Wiss. Mitarbeiterin im Landesmuseum fĂŒr Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg

Oktober 2012–Oktober 2015
Wiss. Volontariat am Institut Mathildenhöhe Darmstadt

Februar 2008–Juli 2010
Kunstvermittlung in der Österreichischen Galerie Belvedere, Wien

September2010–Juli 2011
Studium der Ethnologie und Materiellen Kultur an der UniversitĂ© Paris V – Sorbonne

Oktober 2006–Juni 2012
Studium der Kultur- und Sozialanthropologie mit Abschluss Magistra phil. (mit Auszeichnung) an der UniversitÀt Wien
Nebenfach I: Kunstgeschichte
Nebenfach II: Slawistik

Publikationen, VortrÀge

 

AufsÀtze

2015
«Melitta-Service – ein Resonanzkörper der siebziger Jahre.», in: Kat. Ausst. Demo, Derrick, Discofieber. Die siebziger Jahre in der Bundesrepublik, hg. Siegfried MĂŒller und Michael Reinbold, Petersberg, Michael Imhof Verlag, 2015, 73–79.

«Mir kommt es vor, als hĂ€tte ich zwei Leben, eins in Kasachstan und eins hier. Bilderwelten einer russlanddeutschen Migration.», in: Zuhause? Fremd? Migrations- und Beheimatungsstrategien zwischen Deutschland und Eurasien, hg. Markus Kaiser und Michael Schönhuth, Bielefeld, Transcript, 2015, 315–353.

2013
«Zwischen Bleikristallglas, Mantovarka und PuĆĄkin. Das russlanddeutsche Zuhause als IdentitĂ€tsspiegel einer Aussiedlergemeinschaft.», in: Jahrbuch fĂŒr deutsche und osteuropĂ€ische Volkskunde, 54, MĂŒnster u.a., Waxmann, 2013, 150–177.

 

VortrÀge

April 2015
«‚Wenn Ärzte nicht helfen, hilft eine BabuĆĄka‘ – Alternative Heilmethoden und spirituelle Praktiken im GesundheitsverstĂ€ndnis der Russlanddeutschen»
Tagung des Forschungsprojekts GEVERA am Institut fĂŒr Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa (IVDE), Freiburg in Br.: Zum GEsundheitsverstĂ€ndnis und -VErhalten Russlanddeutscher AussiedlerInnen heute

Juli 2012
«The Russian-German way of creating a ‘teremok’: the house and its objects – an identity resource»
European Association of Social Anthropologists Conference, Nanterre: Uncertainty and disquiet

September 2011
«Zwischen Bleikristallglas, Mantovarka und Fotoalben – russlanddeutsches Zuhause als IdentitĂ€tsspiegel einer Aussiedlergemeinschaft»
Tagung der Deutschen Gesellschaft fĂŒr Völkerkunde Wien: Wa(h)re Kultur

August 2010
«Intangible heritage between maintenance and profit»
European Association of Social Anthropologists Conference, Maynooth: Crisis and imagination