Sophia Buck

Sophia BuckSophia Buck

Kontakt

Merton College
Holywell Street 6
OX1 3SA
Oxford, UK

sophia.buck@merton.ox.ac.uk

Projekt

Moskau – Berlin – Paris: Walter Benjamins »Neue Optik«

Dieses Promotionsprojekt untersucht Walter Benjamins sich entwickelnde theoretische Schreibweise in der zweiten HÀlfte der 1920er als Form der interkulturellen Kritik und transnationalen Optik. Ziel ist es, seine Rolle und Schreiben im Horizont internationaler Kulturpolitik und Fremdbildproduktion sowie PhÀnomenen der Avantgarde zwischen der Sowjetunion, Deutschland und Frankreich zu situieren.

Ausgehend von Benjamins BemĂŒhungen in den 1920ern, verschiedene intellektuelle, journalistische und ökonomische Netzwerke ĂŒber Berlin hinaus in Moskau und Paris aufzubauen, geht es mir um zweierlei: Einerseits soll Benjamins VerhĂ€ltnis zur Sowjetunion ausgehend von seinem Moskauer Experiment (Reise 1926-27, Moskauer Tagebuch, StĂ€dtebild Moskau, Goethe Artikel) systematisch aufgearbeitet werden, und andererseits erschloßen werden, wie sich infolgedessen bei ihm in den 1920ern eine komparatistische und transnationale Optik in der Wechselbeleuchtung mit Deutschland und Frankreich ausbildet. Gegenstand seiner Kritik werden verschiedene Formen und Medien nationaler Kulturpolitik und Fremdbildproduktion, wie in deutschen und französischen Reiseberichten, von ihm untersuchte reduktive Symbolisierung in der Sprache oder auch Karten. Dementsprechend sind Benjamins Schreibexperimente – StĂ€dtebilder, kulturpolitische Artikel, Literaturrezensionen ĂŒber französische und russische Literatur, noch unveröffentlichte Notizen, oder Essays zum Surrealismus bzw. proletarischen Kindertheater der spĂ€ten 1920er ­– neu darauf hin zu untersuchen, wie er sich selbst in der Rolle des Kritikers zu Formen internationaler Fremdwahrnehmungen und IdentitĂ€tspolitiken positioniert. In diesem Sinne ist auszuloten, wie sich Benjamin mit der Rolle und Funktion des Intellektuellen auseinandersetzt und sie zwischen einem kulturellen Vermittler und einem Kritiker von Vermittlungsprozessen entwickelt.

Betreuungsteam:
UniversitÀt Oxford (Erstbetreuung)
Prof. Dr. Elisabeth Cheauré
Prof. Dr. Dirk Kemper [bis 13.3.2022]
 

Vita

Seit Oktober 2020

Affiliierung an das Graduiertenkolleg 1956 „Kulturtransfer und ‚kulturelle IdentitĂ€t‘ – Deutsch-russische Kontakte im europĂ€ischen Kontext“

Seit Oktober 2019

Promotion an der UniversitÀt Oxford (Medieval and Modern Languages: German Studies)

Okt 2017 – Juni 2018

Master of Studies an der UniversitÀt Oxford (Medieval and Modern Languages: German Studies)

Okt 2015 – Juli 2016

Bachelor Auslandsaufenthalt an der Karls-UniversitÀt Prag (Erasmus: Philosophie/Germanistik)

Okt 2013 – Sep 2017

Bachelor an der Karls-UniversitÀt Heidelberg (Philosophie/Germanistik)

Sep 2004 – Juni 2012

Abitur am Gymnasium Isny


STIPENDIEN

Seit Okt 2019

Oxford-Clayton Graduate Scholarship, Merton College (Promotions-Förderung)

Feb 2018 – Sep 2019

Studienstiftung des deutschen Volkes (Master-Förderung)

Nov 2014 – Sep 2018

Deutschlandstipendium (Bachelor-Förderung)


ENGAGEMENT

Okt 2020 – April 2021

German Tutor fĂŒr Erstsemester und Organisatorin des Modern German Graduate Seminar “German Studies outside Germany: Archives and Utopias of a Nationalphilologie in Oxford”, Oxford

Juli 2020 (verschoben auf Februar 2021)

Konferenz-Organisation ‘4th annual Graduate Conference of the MML Graduate Network – Voice and Vulnerability’, Medieval and Modern Graduate Network, Taylor Institution, Oxford

Okt 2019 – Juli 2020

Academic Events Coordinator: Modern and Medieval Languages Graduate Network Committee, Oxford

Sep 2016 – Juli 2017

Studentische Hilfskraft: Bibliothek des Germanistischen Instituts Heidelberg

Nov 2015 – Aug 2016

Produktionsassistenz und -management: ‘Dadaistic Seminar’ des D.I.V.O. Institute in Prag mit Mark Divo: partizipatorische, interdisziplinĂ€re Plattform (Ausstellungen, Literatur-Kolloquien, Performances, Konzerte, Kunst-Festivals)

MĂ€rz 2014 –  Sep 2019

Ko-Organisation der  parauniversitĂ€ren Bildungseinrichtung ‘universitas – artes liberals’ in Heidelberg: Vortragsreihen, Kolloquien, Workshops, Theater, Vernissagen

Publikationen und VortrÀge

PUBLIKATIONEN

‘Die differentielle IdentitĂ€t des Anti-Ödipus – ödipale Königs-Figur vs./ und schizoid Spaltungs-Figur’ in: Le paradygme royal. Der König als Fiktionsauslöser, hrsg. v. Raluca Dimian und Olga Ganevici (Erscheinung dieses Jahr bei Parthenon Verlag)


VORTRÄGE

  1. Oktober 2020

“Walter Benjamin’s ‘Avant-grade Realism’ – German and French Travel perspectives on the USSR”, Konferenz ‘19th annual Modern German Graduate Symposium’, UniversitĂ€t Oxford

6.-7. Feb 2020

‘‘Walter Benjamin Digital’ – ArchĂ€ologie und Topologie einer (hyper)diplomatischen Transkription’, Konferenz ‘Die (hyper-)diplomatische Transkription und ihre Erkenntnispotentiale’, Bergische UniversitĂ€t, Wuppertal

26.-29. Juni 2019

‘Walter Benjamins revolutionĂ€re RĂ€ume der ‘AktualitĂ€t’ – Proletarisches Kindertheater und ‘Leib und Bildraum’, Konferenz ‘Internationale Walter Benjamin Konferenz’, UniversitĂ€t Bern

29.-30. MĂ€rz 2019

‘Franz Kafka: Das Schloss – Eine medientechnologische Perspektive’, Konferenz ‘PRAGESTT 19’, Karls-UniversitĂ€t, Prag

17.-18. Feb 2017

Vortrag mit Leonard Keidel: ‘UmstĂ€ndliche Artikulation eines Interesses am Tragischen – Dostojewskis Idiot’, Konferenz ‘Figuren des Tragischen’, ‘universitas artes liberales’, Heidelberg